Freitag, 7. Dezember 2012

Yangon - Nyaungshwe

Der Longhi ist kleidsam für Frau und Mann und unterscheidet sich zwischen den Geschlechtern nur durch Musterung und Farben. Diese Art von Wickelrock wird auf eine besondere Art über die Hüfte gebunden, bietet durch Faltenlegung ausreichen Bewegungsfreiheit beim Gehen und scheint praktisch.
Vormittags unternahm ich meinen ersten Versuch meinen Rückflug nach Thailand bestätigen zu lassen. Ja, es hatte geklappt. „Suche nicht nach Plan B, er sucht dich.“ 
Im Anschluss suchte ich die Stadt mit meiner Fotolinse ab. Motive gab es ausreichend. Die alten Kolonialhäuser schenkten mir kein Lächeln für mein Foto. Sie posierten traurig, mitgenommen und mit unendlich üppigen Kabelsalaten als Schmuck. Wie kommt es zu einer so bedauernswerten Entwicklung? Den Engländern (1885) ist es zu verdanken, dass die Orientierung einfach ist. Leutnant A. Fraser ließ von der Sule-Pagode ausgehend die Straßen des Stadtkerns quadratisch anlegen. Wie ein Schachbrett, entweder durchnummeriert oder mit in Birmanisch und Englisch geschriebenen Straßennamen. Es hat sich bis heute an der Ausrichtung der Straßen nichts verändert aber das Stadtbild schreit nach Sauberkeit und Styling. 
Ich konnte viele Baustellen entdecken mit Plakaten der zukünftigen modernen Towers. Wer investiert? Die Regierung? Internationale Konzerne? 
Die freihängenden Kabel und den Abfluss unter die Erde in Rohre zu verlegen kostet sicherlich unendlich viel Geld. Eine 5 Millionenstadt zeigte mir ein am Straßenrand mit Betonplatten bedeckten Rinnsal. Oft fehlten Teile der Betonplatten und der langsam rinnende graue Saft gab der Umgebung seinen Geruch frei. An jeder offenen Stelle wollten mir die Keime freundlich die Hand zum Gruße reichen. 
Ich verließ Yangun mit tiefem Mitleid und wünschte ihr für die Zukunft alles erdenklich Gute. Air Bagan brachte mich nach Heho und ein Taxi fuhr mich nach Nyaungshwe (800 m). Am Inle-See begrüßten mich ca. 25 Grad und Trockenheit. Die Stadt und die Umgebung wirkten ländlich und unverdorben. Das Princess Garden Hotel bot mir ein Doppelbettzimmer, mit Bad, WC, Warmwasser und Veranda an, für AC war keine Notwendigkeit vorhanden.

WARUM: In Bangkok und Yangun ist es unendlich heiß auch im winterlichen November. Die Außentemperatur ist cirka 30°C und die Räumlichkeiten die ich betrete sind mit AC gekühlt auf ca. 15°C. Es ist mir nicht möglich ohne dicke Jacke in einem Touristenbüro, Restaurant, Hotel, Bus, Flughafen oder Flugzeug zu sitzen. Wie in Österreich – nur im umgekehrten Sinne.

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