Montag, 10. Dezember 2012

Bagan I

Der Wecker rüttelt mich aus dem Schlaf. Pünktlich wie es von Weckern erwartet wird. Es ist 5.00 Uhr. Eine Kutsche holte Robert und mich für einen Tagesausflug ab. Es ist finster und kalt. Die Fahrt endet bei einer der höchsten begehbaren Stupas in Bagan. Jeder Besucher musste sich die Schuhe ausziehen um den heiligen Ort zu betreten. Die kniehohen Treppen mussten barfuss hochgeklettert werden. Auf der letzten Terrasse angelangt stellte ich wieder einmal fest, dass solche Ausflüge nicht nur ich mache. 47 Fotografen und 34 Zuschauer warteten in der Kälte auf die Sonne. 

Wenn die ersten Sonnenstrahlen diese einmalige Kulturlandschaft in ein warmes Licht hüllen, dann wünscht man sich nichts mehr, als dass der Augenblick zur Ewigkeit wird. Sprachlos stand ich vor einem der heute 2.230 aufgelisteten Monumenten die innerhalb von 250 Jahren errichtet wurden.


Die Sonne zeigte sich mittlerweile in vollem Gelb und hatte auch schon ausreichend Kraft um mich zu wärmen.

Das kleine Pferd an der Kutsche hatte viel Arbeit zu leisten. Es musste über holprige Wege und sandige Pisten gehen. Außerdem zog es in großer Hitze die Last von drei Erwachsenen. Vom Gefühl hatte ich heute 246 Stupas, 5.862 Buddhas und 41.873 Souvenirverkäufer gesehen. Ich war müde und wollte nach den vielen Eindrücken ins Hotel.

  
Der nahende Sonnenuntergang ließ keine Heimkehr zu. Die Kutsche mit dem ebenfalls müden Pferd brachte mich wieder zur höchsten begehbaren Stupa. Ich schleppte meine müden Beine wieder die hohen Stufen hoch. Oben angelangt erblickte ich 470 Fotografen und 1.200 Zuschauer. Alle standen Richtung Sonnenuntergang. Ich hoffte, dass das Gebäude durch die einseitige Belastung keinen Schaden nimmt.
 

Die obersten zwei Terrassen waren voll mit Schaulustigen. Ich machte ein paar Fotos und floh in die mittlere Ebene und konnte noch immer das Schauspiel des Sonnenuntergangs sehr gut beobachten und auch genießen. Das Warten auf das Spektakel hatte sich fotografisch ausgezahlt. 

Das Pferd und ich waren froh, dass der Tag nun ein Ende hat. Im Hotel duschte ich mir 19 Kilo Staub vom Körper und den Haaren. Mein Bett erwartete mich schon und ich konnte mich meiner Erschöpfung hingeben.

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