Montag, 3. Dezember 2012

Chiang Rai - Umgebung II

Das Wetter ist leider wieder bewölkt. Trotzdem geht es auf der Autobahn in Richtung Süden zum Wat Rong Khun oder Weißer Wat oder Spiegelwat. Atemberaubend schön. Ein weißes Haus mit einer Brücke über einen kleinen Kanal strahlt jeden Besucher an. Die Sonne hat es sich doch noch überlegt diese Pracht zu bescheinen und die vielen, vielen, vielen tausend kleinen Spiegeln senden ihre Strahlen zurück. Der kleine Kanal vor dem Wat verdoppelt die Schönheit dieses Buddhadenkmals. Das Brückengeländer sind in sich beißende Drachen und ihre Haut besteht aus Spiegelschuppen. 
Ich gehe zum Ubosot (Versammlungshalle der Mönche), ziehe brav meine Schuhe aus und betrete den heiligen Raum. Schlichtheit ist der Gastgeber. Die Stirnwand zeigt einen in goldener Farbe gemalten Buddha, davor eine kleine Buddhastatue, davor eine noch kleinere Buddhastatue und davor ein Mönch. Alle vier in Meditationshaltung. Ich sage der Mönch war ein Mensch. Robert sagt er war aus Wachs. Berührt hat ihn keiner von uns. Somit bleibt diese offene Frage ein Mysterium. Die anderen Wände zeigen eine fliegende vielköpfige Drachengestalt und auf deren Körper erblickte ich Elvis Presley, Michael Jackson, Figuren aus Matrix und Avatar, Kung Fu Panda, das brennende World Trade Center, und, und, und. Ich muss nicht alles verstehen. Und ehrlich, die anderen Malereien in den Wats verstehe ich auch nicht, wie die blauen Menschen oder die grünen Überbiss-Hässlichkeiten.


Was unbedingt zu erwähnen ist. Das WC-Gebäude ist in Gold und genauso groß wie das Ubosot. Die Damen müssen sich vor dem WC-Zimmerl die Straßenschuhe ausziehen, wie vor dem Heiligtum, und erhalten Plastikschlapfen. Ich habe noch nie in meinem Leben eine soooooo saubere Toilette (für Europäer ein englisches WC, für andere ein Steh-WC) gesehen. Dort wäre ich sogar barfuss hineinmarschiert.

Zwei kleiner Wats in Chiang Rai zeigten bei mir nicht ausreichend Begeisterung. Ja, natürlich auch schön. Zusammengefasst klein, schnuckelig, untouristisch, familiär, … kurz nett.

Gestern bracht ich die Tour in den Norden ab, weil der Regen mich verfolgte. Heute setzte sich die Sonne viel mehr durch. Dem Besuch einem Karen-Dorf stand nichts im Wege. Die Frauen ließen sich fotografieren, wenn ich etwas bei ihnen gekauft habe. Jeder auf der ganze Welt will Geschäfte machen.

Die Sonne neigt sich und färbt den Himmel Rosarot, mein Magen meldet Hunger und in Chiang Rai esse ich noch einmal typisch Thailändisch. Eine Footmassage rundet meinen Abend ab. Morgen geht es nach Myanmar. Internet? Schau ma amal?

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