Dienstag, 4. Dezember 2012

Chiang Rai - Mae Sai - Tachileik



Der große Tag. Das Abenteuer: Die Reise nach Myanmar kann beginnen. Gemächliches Aufstehen, Joghurt als Frühstück, Telefonkontakte der verschiedenen Myanmar-Hotels  aufschreiben, Koffer packen, zum Busbahnhof gehen. Alle 20 Minuten fährt ein Bus von Chiang Rai nach Mae Sai (Grenzstadt). Ich muss anschließend in einen kleinen Bus umsteigen, der mich zur Grenzbrücke bringt. Eine kurze schmale Brücke verbindet Thailand mit Myanmar. Der Grenzposten in Tachileik  war sehr freundlich, nahm uns den Pass ab und gab uns dafür eine einwöchige Aufenthaltsgenehmigung. Robert erklärte, dass ohne Pass ein Flug nicht möglich sei und wir ein Visum für 28 Tage hätten. 
Worauf der Beamte meinte, wenn wir hier über die Grenze wollen brauchen wir eine Sondergenehmigung (Dauer der Ausstellung 4 Wochen) um das Land zu bereisen. Das wiederum hat uns weder die Botschaft für Myanmar in Berlin mitgeteilt, noch unser Reiseführer-Buch. Diskussionen, Bitten und Betteln von der Dauer von fünf Stunden hat nichts genützt. Und ein wenig Würde wollte ich mir noch behalten. Ein junger Mann der Bagan-Air (Gesellschaft unserer Inlandsflüge) kümmerte sich rührend ohne Erfolg. Würde ein Geldschein etwas bringen? Aber wie viel? Und wenn er dann böse ist, weil ich ihn zu bestechen versuche? Gefängnis? Nein danke. Die Myanmar-Reise scheiterte an der Grenze. Visum im Pass, morgen einen Weiterflug nach Ho He (Inle See) und immer mehr sehe ich vor meinem geistigen Auge die Tour platzen.
Robert war mittlerweile so erschöpft und grantig, dass er jeden uniformierten Grenzbeamten schimpfte mit dem er in weitere Kontakte treten musste. Zum Glück beherrscht dort kaum jemand die englische Sprache.
Plan B? Habe ich keinen. Auch Robert nicht. Zurück zum Busbahnhof Mae Sai. Dort steht ein Bus nach Bangkok, Abfahrt 17.45 Uhr. Zu wenig Bath im Börserl. Keine Bank hat mehr offen. Die Uhr zeigt 17.25. Kein Tourist zu sehen, der vielleicht wechseln würde. Ein Taxi-Fahrer erbarmte sich. Robert kaufte zwei Busfahrkarten von Mae Sai nach Bangkok (Fahrtdauer: 13 Stunden). Mehr als Spesen nichts gewesen und ein unfreiwilliger Fasttag.
In Bangkok hoffen wir auf ein Flugticket nach Yangon (Rangun). Denn über einen internationalen Flughafen können wir auf alle Fälle mit unserem Visum einreisen. Ob Ausreisen? Schau ma amal.

Ich habe eine besondere Erfahrung gemacht: Geld zu haben, eine Kredit- und eine Bankomat-Karte zu besitzen und trotzdem kein Essen kaufen zu können. Plastik und Papier machen nicht satt. Das war ein kurzer Ausflug, wie es einem armen Menschen ergehen muss. No money – mo food, no drink. Wenn mich das Reisebüro nicht vermittelt hätt’.

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