Der große
Tag. Das Abenteuer: Die Reise nach Myanmar kann beginnen. Gemächliches
Aufstehen, Joghurt als Frühstück, Telefonkontakte der verschiedenen Myanmar-Hotels
aufschreiben, Koffer packen, zum
Busbahnhof gehen. Alle 20 Minuten fährt ein Bus von Chiang Rai nach Mae Sai
(Grenzstadt). Ich muss anschließend in einen kleinen Bus umsteigen, der mich
zur Grenzbrücke bringt. Eine kurze schmale Brücke verbindet Thailand mit Myanmar.
Der Grenzposten in Tachileik war sehr
freundlich, nahm uns den Pass ab und gab uns dafür eine einwöchige
Aufenthaltsgenehmigung. Robert erklärte, dass ohne Pass ein Flug nicht möglich
sei und wir ein Visum für 28 Tage hätten.
Worauf der Beamte meinte, wenn wir
hier über die Grenze wollen brauchen wir eine Sondergenehmigung (Dauer der
Ausstellung 4 Wochen) um das Land zu bereisen. Das wiederum hat uns weder die
Botschaft für Myanmar in Berlin mitgeteilt, noch unser Reiseführer-Buch.
Diskussionen, Bitten und Betteln von der Dauer von fünf Stunden hat nichts
genützt. Und ein wenig Würde wollte ich mir noch behalten. Ein junger Mann der
Bagan-Air (Gesellschaft unserer Inlandsflüge) kümmerte sich rührend ohne
Erfolg. Würde ein Geldschein etwas bringen? Aber wie viel? Und wenn er dann
böse ist, weil ich ihn zu bestechen versuche? Gefängnis? Nein danke. Die
Myanmar-Reise scheiterte an der Grenze. Visum im Pass, morgen einen Weiterflug
nach Ho He (Inle See) und immer mehr sehe ich vor meinem geistigen Auge die
Tour platzen.
Robert war
mittlerweile so erschöpft und grantig, dass er jeden uniformierten Grenzbeamten
schimpfte mit dem er in weitere Kontakte treten musste. Zum Glück beherrscht
dort kaum jemand die englische Sprache.
Plan B?
Habe ich keinen. Auch Robert nicht. Zurück zum Busbahnhof Mae Sai. Dort steht
ein Bus nach Bangkok, Abfahrt 17.45 Uhr. Zu wenig Bath im Börserl. Keine Bank
hat mehr offen. Die Uhr zeigt 17.25. Kein Tourist zu sehen, der vielleicht
wechseln würde. Ein Taxi-Fahrer erbarmte sich. Robert kaufte zwei Busfahrkarten
von Mae Sai nach Bangkok (Fahrtdauer: 13 Stunden). Mehr als Spesen nichts
gewesen und ein unfreiwilliger Fasttag.
In Bangkok
hoffen wir auf ein Flugticket nach Yangon (Rangun). Denn über einen
internationalen Flughafen können wir auf alle Fälle mit unserem Visum
einreisen. Ob Ausreisen? Schau ma amal.
Ich habe
eine besondere Erfahrung gemacht: Geld zu haben, eine Kredit- und eine
Bankomat-Karte zu besitzen und trotzdem kein Essen kaufen zu können. Plastik
und Papier machen nicht satt. Das war ein kurzer Ausflug, wie es einem armen
Menschen ergehen muss. No money – mo food, no drink. Wenn mich das Reisebüro
nicht vermittelt hätt’.
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