Heute besuchte ich in NyaungU, die Stadt in der meine Unterkunft war, die Shweizigon-Pagode. Ein Meisterwerk der Tempelbauten in Bagan. Die Burmesen lieben es ihren Buddha mit blinkenden Lichtern als Heiligenschein zu umgeben und ihnen bunte Kleider anzuziehen. Die Schlichtheit der Buddha-Figuren in Thailand, Java, Bali und Sri Lanka waren weit mehr mein Geschmack. Und genau über Geschmack lässt sich streiten. Neben der gold gestrichenen Stupa der Shweizigon-Pagode beherbergen die Nebengebäude viele Tauben. Der Kot dieser Tiere stinkte pestialisch. Ich hatte ständig Angst angeschissen zu werden bzw. ich wollte ihn auch nicht auf meinen blanken Sohlen fühlen.
Am Buddhismus gefällt mir, dass er nicht bedrohlich wirkt. Die Gebäude sind gut besucht, wirken hell und freundlich, sie können jederzeit besucht werden, die Gläubigen beten, meditieren, essen, schlafen und lassen sich durch nichts stören. Die Religion scheint entspannt.
Am Nachmittag stand der Mt. Popa bzw. Popa Taung Kalat (737 m) am Programm. Schon während der Taxifahrt war ein Wechsel der Natur stark zu erkennen. Bagan kommt einer Wüste sehr ähnlich. Das Gebiet um den Mt. Popa ist üppig grün. Es wächst die Zuckerpalme, Aschanti, Sesam und noch viele andere Pflanzen. In einer Zuckerplamen-
Firma erklärte und zeigte ein junger Mann mir alles über die Zuckerpalme und ihrer Erzeugnisse. Es wird neben Bier, Wein und Schnaps auch eine Art Würfelzucker hergestellt. Ich kostete und kaufte auch ein paar süße Produkte.
Um Kosten zu ersparen, teilten Robert und ich uns das Taxi mit einem Kanadier. Don war froh über diesen Ausflug und unsere Gesellschaft. Er war ein stressloser Mann, der bereits einige Tage in NyaungU/Bagan verbracht und außer den Eierspeisenvariationen am Frühstücksbuffet noch nichts gesehen hat. Die Prioritäten der Reisenden können sehr unterschiedlich ausfallen.
Am Fuße des Popa Taung Kalat wurde ein Schrein zur Verehrung der 37 Nats gebaut, deren Schicksal mit diesem Berg stark verbunden ist. An der Spitze des Berges steht eine Pagode, die über unendlich viele Stufen zu erreichen ist und ebenso viele Buddhas riefen zum Gebet. Der Ort, der Aufgang zur Pagode haben eindeutig ein Makaken-Plage. Die Affen waren eindeutig in der Überzahl zu den Menschen. Mein Versuch sie einfach zu ignorieren und an ihnen vorbeizugehen hat funktioniert. Zur Strafe für ihre Nichtbeachtung stieg ich in eine Lulu-Lacke. Das hatte ich so nötig wie mein heranwachsendes Wimmerl im Gesicht. Großartig. Bäh. Mit nassem Eckel an den Fußsohlen ging ich tapfer weiter. Jeder Griff in meine Tasche zum Fotoapparat bedeutete Überfallsfurcht vor den Makaken. Meine zwei Proviantbananen habe ich den Affen lieber nicht gezeigt. Zanken zwischen den Tieren in meiner nahen Umgebung bedeutete ein Geschrei, der einen durchdringenden Schmerz in meinen Ohren erzeugte.
Der Sonnenuntergang war ein kleiner Trost für den beschwerlichen, furchterregenden und sehr schmutzigen Aufstieg.
Der Heimfahrt habe ich mich dem Schlafe hingegeben. Mein Traum war ein lauwarmes desinfizierendes Fußbad.
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